Wenn "Sanitöter" Leben retten
Praxisnahe Tests beim Jugendrotkreuz- Regionalwettbewerb
Regen. Dramatische Szenen haben sich am Samstag auf dem Stadtplatz abgespielt: Ein Bub liegt auf dem Pflaster und krümmt sich vor Schmerzen. Die Kinder und Jugendlichen, die sich um ihn scharen, sind keine Gaffer, sondern Helfer - auch wenn der Vorfall zu Testzwecken nur inszeniert ist. Der Regener Kreisverband war Ausrichter des Jugendrotkreuz-Regionalwettbewerbs mit Teilnehmern aus den vier Kreisverbänden Deggendorf, Passau, Freyung-Grafenau und Regen.
17 Gruppen im NotfalleinsatzDie Kreisverbände organisieren diesen Regionalwettbewerb seit vielen Jahren für die verschiedenen Gruppen mit Fünf- bis 27-Jährigen, um diesen die Möglichkeit zu geben ihr Können und Ihr Wissen unter Beweis zu stellen. Den 20. Wettbewerb am Samstag hat die Ortsgruppe Regen bestens organisiert.
Die Teilnehmer traten in einer Gruppenstärke von drei bis sechs Personen in vier Altersstufe an: Bambini Sechs- bis Neunjährige, Stufe I Zehn- bis Zwölfjährige, Stufe II 13-16-Jährige und Stufe III 17- bis 27-Jährige. Es nahmen 17 Gruppen in den vier verschiedenen Altersgruppen teil. Dabei mussten sie einen Parcours mit sieben Stationen bewältigen, die im Stadtzentrum von Regen verteilt waren. Diese waren im Einzelnen: Verkehrsgarten: Erste Hilfe Theorie; Berufsschule: Fun und Action; Spielplatz: Rotkreuzwissen; Stadtplatz: Erste Hilfe Praxis; Kindergarten: Schlaubayer; Realschule: Stegreifspiel.Bereits um kurz nach 9 Uhr trafen die ersten Gruppen in der Realschule ein, wo sie registriert wurden. Ganz aufgeregt waren die Kinder, als dann Organisator Markus Brunner, Leiter der Jugendarbeit im BRK-Kreisverband Regen, die Gäste begrüßte – und die vielen Helfer im Organisationsteam wie Küchenteam, Schiedsrichter, Techniker, Fahrer und Schminker.Nach einer Einweisung waren alle Aktiven beim kreativen Teil gefordert. Hier ging es um theoretisches und praktisches Wissen rund um das Rote Kreuz und den Rettungsdienst. Denn für Einsätze, bei denen es nicht selten um Leben und Tod geht, sind Wissen, Übersicht und richtiges Handeln gefragt. Dafür ist intensives Training nötig.
Gegen Mittag ging dann auf den Parcours quer durch die Innenstadt. An sieben Stationen mussten bestimme Aufgaben erfüllt werden. Am Stadtplatz war Praktisches gefragt. Die Kinder und Jugendlichen hatten eine Kopfverletzung zu versorgen und mussten zeigen was bei einem Schlaganfall oder einer Schockbehandlungen zu tun ist. Die Schiedsrichter waren mit den Leistungen sehr zufrieden.
Auch Zuwendungist wesentlich
Bewertet wurde bei allen Szenarien wie die Jugendrotkreuzler reagieren, wie sie diagnostizieren und ihre Diagnose an die Leitstelle weitergeben. Zu klären war auch, ob sie die Eltern benachrichtigen würden und wie sie die Patienten bis zum Eintreffen der Rettungskräfte behandeln, ob sie die Patienten gut betreuen und ihnen auch die nötige Zuwendung geben, Auf weiteren Stationen war Allgemeinwissen gefragt und auch "Fun und Action" kamen nicht zu kurz. In der Wertung zählte nicht allein das Fachwissen, sondern vor allem die Teamarbeit, die Höflichkeit und die Hilfsbereitschaft – schließlich sind die Grundsätze des Roten Kreuzes Menschlichkeit, Neutralität, Freiwilligkeit und Einheit. Nach dem Mittagessen wurden unter großem Jubel die Sieger des Tages ermittelt. Die Siegerurkunden wurden von Landrätin Rita Röhrl, 3. Bürgermeister Andreas Kroner, BRK-Kreisvorsitzendem Walter Fritz und BRK-Kreisgeschäftsführer Günther Aulinger an die Sieger überreicht. Die Erstplatzierten der einzelnen Gruppen fahren weiter zum Bezirkswettbewerb, der von 24. bis 26. Mai in Furth im Wald stattfindet.